| MA Entwurf – SS 2021 |

Die Klasse für Entwerfen, Architektur und Gebäudetypologie in Kollaboration mit der Klasse für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Entwerfen setzt die typologische Reihe ‚Wandhäuser’ fort und entwickelt nachhaltige Gebäude, deren räumliches und gestalterisches Potential sich aus dem Element der Wand entfaltet. Eine Hierarchie der Wände innerhalb des Entwurfs, ihre strategische Positionierung im Grundriss, überlegte Perforation, Materialität, Detaillierung und Oberflächengestaltung im Dialog mit der Stadt werden die Entwürfe im Sommersemester anhand eines konkreten Grundstückes bestimmen.

Im Wintersemester wurden gemeinschaftliche Siedlungsformen im ländlichen Kontext entwickelt. Im Sommersemester ziehen wir in die Stadt. Die Vernetzung von Land und Stadt ist Ausgangspunkt für den Entwurf eines grossen und vertikalen urbanen Hauses, das neue gemeinschaftliche Wohnmodelle in der Stadt thematisieren und bis ins Detail entworfen werden soll. Neben städtebaulicher Auseinandersetzung und Überlegungen der Nutzungen, steht die Wand als fundamentales Element des Entwurfs weiterhin im Mittelpunkt. Welche gestalterischen Potentiale ergeben sich aus der Betrachtung der Wand im Detail für den Raum selbst und die Außenhaut? 

Die Wand als tragendes, hüllendes und klimatisch agierendes Element und Bauteil mit komplexen Anforderungen steht hierbei im Fokus: ihre Rolle als Tragwerk und Klimamoderator, ihre Werkstoffe, Oberflächen und Haptik sowie die ihre atmosphärische Wirkung auf die Umwelt. Monolithisches Bauen, einfaches Bauen, Langlebigkeit und klimarelevantes Entwerfen innerhalb eines großmaßstäblischen Gebäudes sind wichtige Themen auf dem Weg zu einer radikal nachhaltigen Bauweise im städtischen Kontext. Der Wahl von Werkstoffen fällt hier eine besondere Rolle im Kontext einer zirkulären Ökonomie zu. 

Ein weiterer Schwerpunkt wird die Gestaltung der Wandoberfläche als urbane Fassade sein. Am Beispiel von „Sgraffito“, einer traditionellen Dekorationstechnik zur Bearbeitung von Wandflächen durch das Herauskratzen von Putzschichten wird in dem angekoppelten Seminar ‚Architektur & Wandoberfläche’ (Modul 7) in Kollaboration mit der Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie, Prof. Roland Lenz, und der Klasse Thomas, Kommunikationsdesign, die Rolle der Wand als gestaltete kommunikative Fläche im Dialog mit der Stadt, praktisch und theoretisch bearbeitet. 

Das Studio ‚Wandhäuser 2’ arbeitet mit einem forschenden Entwurfsansatz. Projektstandort ist das laufende IBA Projekt ‚Das neue Stöckach“ in Stuttgart, wo unter Bürgerbeteiligung ein zukunftsweisendes Stadtquartier auf einer Transformationsfläche entstehen soll. Tagesexkursionen nach Freiburg, Tübingen und Kirchheim unter Teck sind geplant. 

Der Entwurf kann aufbauend auf ‚Wandhäuser 1’ belegt werden, ist aber auch für neue Teilnehmer offen. Die Teilnahme am Seminar ‚Architektur & Wandoberfläche’ (Modul 7) wird angeraten.

www.abk-eag.de
http://gt.abk-stuttgart.de/

Lehrstuhl:

Klasse für Entwerfen, Architektur und Gebäudetypologie mit
Klasse für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Entwerfen

Prof.in Marianne Mueller
AM David Brodbeck 
Prof. Matthias Rudolph
AM Christian Degenhardt

Experten:
EnBW Stuttgart, Grundstück und Projekt
Prof. Stephan Engelsmann, TragwerkProf. Roland Lenz, Wandoberflächen, Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie, Prof. Patrick Thomas, Kommunikationsdesign